Ritualgestaltung allgemeine Überlegungen

23/03/2019

Ritualgestaltung

Wir kennen nicht zuletzt durch die Informationsöffnung im Internet viele Möglichkeiten magisch, rituell und sakral zu arbeiten. Es geht dabei immer darum, dass man seinen eigenen Weg als roten Faden findet. Dies erscheint mir die wichtigste Voraussetzung um mit den Elementen, den Kräften der Natur, den göttlichen Wesenheiten, wie auch immer man sie nennen mag, zu kommunizieren.

Dabei kann man sie jederzeit um Hilfe und Rat bitten.

Das Wichtigste ist, dass ich mich dabei wohlfühle. Das mich Die energetische Arbeit auf allen Ebenen meines Bewusstseins erreicht und anspricht. Wichtig ist immer, wirklich etwas dabei empfinden zu können, statt nur hole Worte zu reden oder aufzusagen und ebenfalls leere, symbolische Handlungen nachzuvollziehen.

Mit Ritualen zu arbeiten, ist ein lebendiges und aktives Geschehen und Wirken, das die Spontanität fordert.

Die Struktur eines Rituals

Zusammengefasst braucht ein Ritual einen klar erkennbaren Beginn und ein ebenso klares Ende.

Ein spirituelles Ritual findet immer weit abseits von allem Alltagsbewusstsein, dennoch mitten im Leben statt.

Ein Ritual steht in einem heiligen Raum, einem Zwischenraum, zwischen den Welten, der spirituellen Welt und der realen Welt. Das bedingt, dass man dafür sorgen muss, ungestört zu sein und bis nach dem Schluss zu bleiben, keine Kompromisse, nicht einmal Handy.

Vorbereitung

Ein Ritual muss eine unmissverständliche Absicht haben. Das heißt, man muss wissen, warum man das Ritual überhaupt macht, man braucht sozusagen einen Startpunkt und ein Ziel. Dazwischen liegt der rote Faden, der Weg. Ansonsten verliert man seine eigenen Vorstellungen und die Wirkung des Rituals.

Eine häufige Absicht kann sein, einfach Danke zu sagen oder um für Heilung bzw. Linderung zu bitten.

Die Utensilien, die man für das Ritual braucht, sollen schon vor Beginn griffbereit zurecht gelegt sein.

Nachdem alles vorbereitet ist, geht es darum, sich selbst auf das Ritual vorzubereiten. Dazu sind die Reinigung und die Erdung.

Reinigung

Damit wir von unserem Alltagsbewusstsein in einen anderen Bewusstseinszustand gehen können, beginnt der Weg mit der Reinigung von allem, von jenen Gedanken, die den Geist beschäftigen. Das sind in der Regel Sorgen und Probleme, die man nicht ins Ritual mitnehmen soll.

Ab hier gilt es, den eigenen Weg zu finden. Man kann sich zum Beispiel räuchern oder mit Salzwasser reinigen oder ein Ritualgewand anziehen, das man nur für solche Gelegenheiten verwendet. Damit man die Alltagsgedanken für den Zeitraum des Rituals weitgehend loslassen kann.

Dabei geht es nicht darum, etwas besonders gut oder richtig zu machen, hier geht es nur darum etwas zu finden, was für einen selbst passt, denn nur das kann richtig sein.

Erdung

Viele oder sogar die meisten Hexen stellen sich vor wie Wurzeln aus ihnen Füßen heraus in die Erde wachsen. Man kann sich auf den Boden legen, um wirklich den Boden unter sich zu spüren.

Anschließend stellt man sich vor, die Arme und auch der Kopf setzen Äste an, die in den Himmel wachsen. Dann bekommen die Äste viele Blätter, die die kosmische Energie aufsaugen.

Hier gilt nicht übertreiben und wieder ins Jetzt zurück zu kommen.

Das Ritual

Nach dem Reinigen und Erden beginnt das eigentliche Ritual.

Wieder gibt es nicht die einzige richtige oder wahre Möglichkeit, einen Kreis zu ziehen, einen Heiligen Raum zu schaffen und unterstützende Wesenheiten zu rufen.

Es kann nur MEINEN Weg geben.


Kreisziehen und den Heiligen Raum öffnen

Fast alle Traditionen arbeiten damit, sich in die vier Himmelsrichtungen zu wenden und so den Kreis zu ziehen, womit sie den Heiligen Raum im Kreisinneren schaffen.

Die Gestaltung bleibt jedem Praktizierenden offen, es kann mit Worten, mit Gesang, mit Instrumenten oder mit Tanz passieren. Am besten ist es, wenn der Abhaltende sich mit der Wahl seiner Form gut und wohl fühlt.

Der Kreis

Für viele hat es sich bewährt, immer den gleichen Wortlaut zu wählen, um vom Unterbewusstsein das Ritual zu erkennen.

Sobald man einen Einblick gewonnen hat, kann man und sollte man auch, beginnen seine eigene Form zu kreieren.

Anrufung

Nichts anderes ist die Anrufung der Wesenheiten, die zur Unterstützung des Rituals gerufen werden.

Bei den Wesenheiten gilt der Grundsatz, nur jene um den Ritualzweck anzurufen, deren Entsprechungen man genau kennt.

Von der Idee vorher schnell Mal nachlesen, halte ich deswegen wenig, weil, speziell in der Anfangszeit die massiven Eindrücken viele aktuelle Informationen vergessen lassen.

Ein Grundsatz ist nie zu viele Wesenheiten zu einem Ritual anzurufen.

Ritualhaupthema

Nachdem der Raum zwischen den Welten geschaffen ist und um die Unterstützung gebeten wurde, kommt der Kernpunkt des Rituals, der je nach Absicht des Rituals unterschiedlich ausfallen wird.

Eine Absicht, ein Thema und eine symbolisch-magischer Handlungskomplex pro Ritual soll ausreichen. Für weitere Absichten, Themen oder Handlungen werden neue Rituale gestaltet.

Abschluss des Rituals

Ebenso wichtig wie der deutliche Beginn ist der klare Abschluss.

Es wird häufig damit begründet, dass sich die Energien, die gerufen wurden, nicht planlos zerstreuen. Diese Formulierung halte ich nicht für passend, da es den Energien sicher nicht an Orientierung fehlen wird. Sie brauchen außerhalb unserer Rituale ja auch nicht unsere Hilfe und genaugenommen ist der Ritualgrund meist eine Hilfe der Wesenheiten für uns und nicht umgekehrt.

Vielmehr finde ich, dass zum Ritual die klare Signalisierung gehört. Anfang und Ende sind für uns Menschen signalisiert und im Ablauf das Signal, das die Zeit gekommen ist, uns für den Beistand zu bedanken.

Nachbereitung oder Nachwirken

Jede aktive Hexe muss sich ihren Weg wieder in das Alltagsbewusstsein suchen. Es hilft zum Beispiel, alle Gegenstände des Rituals vom Altar zu räumen. Dies soll ohnedies nur von dem Besitzer der Gegenstände, der das Ritual auch abgehalten hat, erfolgen.

Zeit nehmen, alles nachwirken zu lassen. Dazu kann man das Gefühl des Augenblickes genießen und sich genügend Zeit dazu gönnen.

Inspiration Mag. a Melanie Lanner, MA


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